Die erste Woche Karenz ist vorbei, Zeit einen kurzen Blick auf den Beginn meiner Papazeit zu werfen.
Montag 2. Juli 2012, der erste Karenztag. Der geplante Morgenkaffee findet eine Stunde später statt, da zuerst das Fräulein frühstücken will, einen Windelexpress braucht und im Anschluß dem Papa noch zeigen muss, was ihr im Spieleck wichtig ist. Der Kaffee findet während der ersten Erholungspause des kleinen Fräuleins statt.
Die Erkenntnis des Tages: Der Tagesrythmus eines Arbeits- und eines Karenzpapis unterscheiden sich grundlegend. Während der Arbeitspapi einen fixen Tagesablauf mit pünktlichen Früh-, Vormittags-, Mittags- und Nachmittagspausen hat, ist der Karenzpapialltag voll spontaner Überraschungen, Wendungen und Herausforderungen. Zumindest in der ersten Woche der Eingewöhnung.
Schon am ersten Tag haben wir unsere sozialen Verpflichtungen: Flora ist zum ersten Geburtstag einer ihrer Babyschwimmkumpelinnen eingeladen. Bei dieser Feier sind zwei Herren anwesend. Der Altersunterschied beträgt ca. 36 Jahre. Der Smalltalk der beiden Herren beschränkt sich daher auf die Funktionsweise der Spielzeuge.
Dienstag besuchten wir das Büro vom Papa, da auch die Chefin mit ihrem frisch geschlüpften Kleinmädchen zu Gast war. Die beiden jungen Damen waren eindeutig der Mittelpunkt an diesem Vormittag. Der Papi hatte an diesem Tag seinen alt gewohnten Vormittagspausenkaffee im Büro.
Mittwoch schließlich ein ganz wichtiger Termin: Der regelmäßige Oma-jour-fixe. Da ich bei diesen Termine bisher höchstens Zaungast war ein wichtiges Meeting. Die Oma hat aber mit Routine und Erfahrung den Karenzpapi zielsicher ins Cafe Central gelotst und dort mit ihm lecker Kuchen, Eis und Kaffee genossen. Auch das hat der Karenzpapi ganz gut gemeistert.
Dann war die Actionwoche vorbei, da das kleine Mädchen Zahn-Au mit Fieber bekommen hat. Die arbeitende Bevölkerung (=Mama) hat uns zwei Ruhetage zur Erholung verordnet. Es war Zeit, tiefer in den Rythmus der Karenz zu kommen.
Am Samstag war die Dame soweit wieder fit, um den 60er der Karenzpapitante zu feiern.
Dann ging es leider mit mir bergab, ich hab mich wohl beim sonntäglichen Radausflug ein wenig erkältet. Nun musste die kleine Dame den Papi pflegen. Ganz fit bin ich noch nicht, aber unser Karenzprogramm haben wir schon wieder gestartet.
Die erste Woche war von grundlegenden Infos geprägt: „Aha, den Brei mag die Dame also gar nicht“ oder „Oje, das ist aber jemand schon wieder müde“ bis zu „Bist du denn nicht langsam wieder müde?“
Es stehen noch viele, viele Termine mit Karenzmamis am Plan und es muss noch viel entdeckt und bespielt werden. Machen wir gleich weiter…….