Unser Supersommer

Neun Wochen sind um, den Kinderwagen habe ich wieder gegen den Rechner getauscht. Es ist ungewohnt, wieder in aller Früh aufzustehen und die junge Dame schlafen zu lassen und nicht ihr Strecken und Räkeln zu sehen, wenn sie aufwacht. Nur mehr einen einfachen Morgenkaffee mit Kollegen trinken, statt einem ausführlichen Morgenbreifrühstück mit anschließendem Rumblödeln und Florakleiderkastendurchwühlen.

Doch ich will hier nicht nur Trübsal eines wieder arbeiten Müssenden verbreiten: Es war ein absoluter Supersommer!!

Flora hat mich in den ersten Tagen super geschult und schon bald waren wir ein eingespieltes Papa-Tochterteam. Bis auf einen Karenzbesuch haben wir alle geplanten Treffen absolviert, manche sogar mehrfach. Die berühmt-berüchtigten Omakaffeetreffen waren dabei, sogar ein Multioma-Opa-Meeting war Teil unseres Supersommers. Neben einer Hochzeit in Zams waren wir leider auch auf einer Beerdigung zu Gast.

Unsere Wege führten uns zu einem Kindergeburtstag in Innsbruck, einem großen Palfraderfamilientreffen im Unterland, nach Dornbirn zu „alten“ Studiekollegen, ins ferne Klosterneuburg zu Freunden und Spielkumpelinnen, zu einem Konzert auf Schloß Bruck in Lienz und an den Bodensee nach Kreuzlingen. Am letzten Wochenende besuchten wir sogar noch ein Vespatreffen. Der Sommer brachte viel, viel Kaffee, Kuchen und Eisbecher mit ganz vielen netten Begegnungen.

Einige Male ging es sogar nach Inzig und dies war auch der Grund, warum wir einige wichtige Banktermine hatten: Ab Ende nächsten Jahres gibt es für Flora ein eigenes Kinderzimmer in Inzing. Mama und Papa bekommen dann natürlich auch ein neues Zimmer, ein neues Wohnzimmer, eine neue Küche etc. Ganz bestimmt und energisch hat Flora bei den Bankterminen mitgehandelt. Ihr Kinderzimmer ist gut verhandelt und sie kann in vielen Jahren mit Stolz sagen: Das hab ich mir verdient.

Viel zu schnell ist dieser Sommer schon wieder vorbei, aber auch drei oder vier Monate wären schnell um gewesen. Nicht die Dauer der Karenz war wichtig sondern die Zeit, die wir miteinander verbracht haben. Die Momente und die daraus enstehenden Erinnerungen. Unser (fast) stets gut gelauntes Mädchen hat heuer in vielen Planschbecken gespielt. Größere Kinder werden immer mit neugierigen Augen beobachtet und dann wird schnell alles nachgemacht, bei kleineren Kindern gibt sie sich gschaftlig und gscheit. Aber immer dem Motto des Papa bei Besuchen folgend: „Lieb sein und nix kaputt machen.“ Ja, ja so ist unser kleines Mädchen. Hier jetzt alle Treffen aufzuzählen würde mir wohl nicht mehr gelingen.

Gegen Ende unserer Karenz gab es die ersten mutigen Schritte und schon kurz nach dem erneuten Karenzwechsel tapst die junge Dame nun wie eine etwas wackelige Entdeckerin durch die Wohnung. Es sind die kleinen, fast unmerkbaren Schritte die uns tagtäglich kaum auffallen, um uns dann schlagartig ins Auge zu springen. So wurde aus dem Baby ein Kleinkind, das nun mutig die Welt entdeckt und wir dürfen Teil davon sein.

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