84-85 cm, 11 kg, Schuhgröße 23, Kleidergröße 86-92
„Tine auch Zaubercreme. Viele.“ Ja klar, ganz viele Zaubercremen hat sie in der Apotheke. Und meistens noch eine mit dabei.
„Emilia zeigen. Azt Finger stochn.“ Du zeigst die Stelle an der Fingerspitze (blödes Blutabnehmen für den Eisenstatus. Der ist übrigens ok.)
„Opa Karl weh tatan. Opa Karl Faster“. Genau. Opa Karl hat sich weh getan und brauchte in Pflaster am Ellebogen. Das ist aber alles schon sehr lange her und verheilt.
Deine Geschichten werden immer zusammenhängender. Du kennst viele Vokabeln und setzt diese auch richtig ein. Nur mit den Zeiten haperts noch. Aber das können die Erwachsenen manchmal auch nicht.
Das Schlafengehen in der Trotzphase im Sommer haben wir durch Ablenkung (Vorlesen der Gutenachtgeschichte für Kuschelkuh Helga oder anderes Kuscheltier) gemeistert. Hat zum Glück immer geklappt. Seit dem Sommer heißts beim Gutenachtritual: Buch lesen mit Papa, der darf dann gehen. Mit mir wird Händchen gehalten, bis du tief und fest eingeschlafen bist. Und wehe, ich würde füher gehen….
„Fllloga pingen“ und rums – schon fängst du an durch die Wohnung zu hüpfen. Das viele Springen ist durchaus erfolgreich: du verlässt mit beiden Füßen den Boden und schaffst ein paar Zentimeter. Wenn du nicht springst, turnst du gerne: du übst fleißig Kopfstand und Purzelbaum (zumindest den Anfang davon) und seit du ein Kind am Bauch liegend am großen Gummiball rollen gesehen hast, machst du das mit den Sofakissen nach: „wie medchen“
Du öffnest nun fast alle Türen in unserer Wohnung selbst. Dass nicht jede Tür von jeder Seite gleich einfach zu öffnen ist, weil die Böden nicht alle gleich hoch sind, stört dich nicht – holst dein „Tockele“ zu Hilfe und schwupps, schon ist die Tür offen. Dass ich die Wohnungstür jetzt immer zusperren muss, weiß ich, seit du die Sandalen anzogen, die Tasche umgehängt hast, und dich mit den Worten „Fora. geh i arbeiten. kimm bald wieda. ok?“ verabschiedet und dich auf den Weg nach unten gemacht hast.
Nach einem Herbstregen haben wir die Gummistiefel angezogen und du bist zum ersten Mal durch eine Lacke gewatet. Dir dabei zuzusehen war ein unglaubliches Vergnügen. Minutenlang bist du vor und zurück, hin und her, reinspringen, rumspringen, ausprobieren. Ein Genuss zum Zuschauen.
Jetzt, wo die heißen Sommertage vorbei sind, haben wir auch wieder unsere sonntagvormittäglichen Besuche im Alpenzoo aufgenommen.
Wir sind beim Shopping-Bummel mit der Renate-Oma. Du findest die Kinderabteilung im Laden, ziehst ein T-shirt heraus, hält es zu dir und fragt uns „Schaut des aus?“ und „Passt des?“. Als wir Kleidung für uns anschauen heißt es ehrlich entweder „Schaut cool aus“ oder aber „Schaut nit cool aus“. Und beim Anprobieren einer Kappe muss Flora vorm Spiegel stehen und sich drehen und wenden. Also bei mir hat sie das nicht gesehen. 😉
Du ahmst nach. Alles. Vor dem Spiegel stehen und rumtänzeln. Im Schneidersitz sitzen. Kleidung in Form zupfen. Mit den Fingern durch die Haare fahren („wie Papa“). Die Mimik beim Telefonieren. Den Kopf aufstützen beim abendlichen Bettkuscheln.
Du stellst Vergleiche an: Wie Papa. Wie daheim. Wie gestern. Ich wusste gar nicht, dass man so viel vergleichen kann.
Beliebte Fragen sind auch: „Soll i helfen?“ und „Geht’s da?“
„Na, nit Wagen nehmen. Selber gehen.“ Mittlerweile schaffen wir die Strecke von uns bis in Papa’s Büro in 25 Minuten. 😉 Wenn wir doch das Wagele mitnehmen, willst du es selber schieben. Ohne Hilfe, versteht sich.
Noch sind wenige Kinder in der Krippe, deshalb hat „Mokika“ viel Zeit für euch paar Zwerge. Und das merkt man ganz deutlich an deiner Sprache. Du sagst jetzt „blume, flasche, bärenkinda, smeteling“ statt „bume, fasche, begakinda, bekening“. Ihr dürft Wasserschöpfen, mit „ketmasse“ spielen, Kochen („Kann i besser wie Mann“ (gemeint war Jamie O. aus der Kochsendung)), mit Wasserfarben und Pinsel malen. Es wird viel gesungen und gespielt und zuhause singst du mir den Mix aller eurer Lieder vor. „Alle meine Entchen“ ist tatsächlich gut erkennbar – Textunsicherheit kann ich dir nicht vorwerfen. Und du hast dein „Ich“ entdeckt. „Mein Name ist Flora.“ Wunderschön gesagt.
Und der Papa? Der heißt: „Papa Chistian. Papa Palfadal.“