ca. 11 kg, 85cm, Kleidergröße 86-92, Schuhgröße (Winterschuhe 24), 18 Zähne
Papa und du hattet den letzten Spielenachmittag bei Sissy. Ich denke, es hat euch viel Spaß gemacht. Genaueres müsstet ihr beim Papa erfragen.
Der Nikolaus hat geläutet und ein Sackerl (oder zwei oder drei) da gelassen. „Hat leutet, bin i verschrocken.“ Aber spätestens beim Anblick der ganzen Schokolade warst du nicht mehr schüchtern.
Du hast eine weitere „Kriegsverletzung“ davon getragen – in der Krippe hat dich ein Kind gekratzt, auf beiden Wangen, recht tief, die Narben werden wir noch ein Weilchen sehen.
Und du hast dir leider angewöhnt, dir die Fingernägel abzureißen. Seien sie auch noch so kurz, du findest immer wieder eine Kante, die du anreißen kannst. Leider ist mir noch keine effektive Gegenmaßnahme eingefallen, außer dir täglich die Nägel zu schneiden. Doch nicht mal das hilft…. *kopfkratz*
Wir haben dem Christkindlmarkt ein paar Besuche abgestattet. Dort begeistert dich der Weihnachtsmann (du nennst ihn Nikolaus) mit der Drehorgel und natürlich die Kiachl mit Kraut.
Wir waren auf einer Dezemberhochzeit, du warst ein Vorzeigekind und hast den ganzen Tag tapfer durchgehalten. Beim Heimfahren bist du schließlich erschöpft eingeschlafen.
Auch das Keksebacken gehört schon zur Tradition. Und so haben wir auch heuer wieder mit Emilia fleißig Kekse gebacken und gegessen. Ich muss sicher nicht erwähnen, dass die Kekse bereits vor Weihnachten alle aufgegessen waren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr hast du diesmal übrigens alle auch noch so klein gehackten Rosinenstücke rausgepickt.
Du hast ein neues Hobby. Seit Papa dir eine Kamera gegeben hat, bist du fleißig am Fotografieren. Und du machst das wirklich gut. Etwas im Lomo-Stil, aber für ein zweieinhalbjähriges Mädchen tippitoppi. Andere lernen in dem Alter Schifahren, du kannst mit der Kamera umgehen. Du hast auch schon gelernt, wie man ein schönes Gruppenfoto macht, deshalb heißt es immer wieder mal „alle zusammen!“.
Du telefonierst mit allen möglichen Leuten, stundenlang. Das Telefonat beginnt immer mit „Bini daheim, ja!“ und es endet mit „Sönen Gruß mit di Papa. Tschühüß.“ Herrlich. Das müssen wir unbedingt noch filmen, sonst glaubst du uns das später nicht.
Manchmal muss ich ganz furchtbar lachen, wenn du was erzählst oder tust (Bin i verschrocken, hab i getut (getuat)). In manchen Situtationen bin ich ganz hingerissen, wie lieb du sein kannst. Es ist einfach nur entzückend, wenn du mich einfach so aus heiterem Himmel fest umarmst, mir ein Bussi gibst und es mit einem anschließenden „habdichlieb“ abschließt.
Das „lieb-sein“ setzt du gezielt ein, zum Beispiel wenn du was aus Mama’s Adventskalender haben möchtest. Der ist nämlich gefüllt mit unglaublich schmackhaftem Marzipan und die Türchen werden immer erst nach dem Abendessen geöffnet. Unglaublich, wie schnell du essen kannst (obwohl du sonst eine Genießerin bist), und wie zuckersüß du dann bist und tust. „hab(d)ichlieb, Mami“ und „darf i sokolade haben?“ Wer kann da schon Nein sagen?
Das darauffolgende Zähneputzen ist eine große Qual für uns beide. Kein Wunder, wenn sich die Stockzähne durcharbeiten. Mittlerweile sind die beiden gemeinen Beißer unten durch. Oben warten wir noch.
Zum Einschlafen bekommst du von Papa neuerdings Märchen vorgelesen, während ich einfach nur da liege und dir die Hand halten darf. Mit einem Kuscheltuch zwischen uns.
Die Trotzphase liegt akutell gerade hinter uns (hoffentlich recht lange), dafür steht der Papa unglaublich hoch im Kurs. Was er in der Trotzphase nicht durfte, darf er nun alles nachholen, er wird geherzt, vermisst, beschmust und einfach nur lieb gehabt. Behalte dir das noch eine Weile, ja, liebes großes kleines Flora-Mädchen?