57,5 cm, 5.700 gr, Kleidergröße 56
Lieber Laurin, du bist ganz ordentlich gewachsen und hast gute 10 cm und zweieinhalb Kilo zugelegt. Das sieht man dir auch an und es steht dir wirklich gut! Aus dem Neugeborenen ist nun ein unglaublich hübsches Buddha-Bebi geworden, das mittlerweile schon recht lange Wach-Phasen hat und auch nichts von seiner Neugier verloren hat. Du kannst das Köpfchen schon recht gut halten, drehst es locker von links nach rechts und wieder zurück, auch am Bauch liegend fühlst du dich wohl, du würdest am liebsten dauernd in Seitenlage schlafen und du schnarchst manchmal ganz schrecklich. 😉
Seit deine große Schwester im Kindergarten ist, haben wir die Vormittage nur für uns. Es kann schon mal passieren, dass du lieber den ganzen Vormittag in der Bauchtrage rumhängst, als im Bett zu kuscheln.
Pünktlich mit Beginn der 6. Lebenswoche hast du uns mit deinem hübschesten bewussten Lächeln verzaubert und seitdem freuen wir uns jeden Tag auf dein Lächeln, das du großzügig verschenkst. Dein Papa nennt es: konzentriertes Glück. Und er hat Recht. Weißt du, lieber Laurin, wir haben das große Glück, dieses wundervolle Bebilächeln schon zum zweiten Mal erleben zu dürfen – Flora hat uns auch immer schon verzaubert.
Und dann staunst du mit großen Augen, spitzem Mündchen, du runzelst die Stirn, kannst innerhalb von Sekunden die Gesichtsfarbe von „normal“ auf „tiefrot“ ändern, immer gefolgt von einem geplagten Gesichtsausdruck, auf den meistens ein entspanntes, lautes Knattern in die Windel folgt.
Du bist ein verhältnismäßig guter Schläfer, hast alle 3 Stunden Hunger und trinkst dein Fläschchen in 100ml-Etappen; die Milchbar ist eher Kuschelzone als Bebirestaurant. Das ist für mich mittlerweile auch ok. Apropos „Schlafen“: wenn wir einen Termin in der Stadt haben, verschläfst du diesen fast immer – im Wagele ist es kuschelig, der Lärmpegel ist konstant und angenehm und das scheint eine gute Kombination für dich zu sein. Da kann es schon auch vorkommen, dass du vier Stunden tief schläfst, bevor dich der Bärenhunger aufweckt. Im Fläschen-Kochen unterwegs hab ich mittlerweile auch Übung und mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
Die 3-Monats-Koliken könnten dich weitaus schlimmer plagen; klar, manchmal zwickts ganz ordentlich im Bauch, aber deine Schwester litt mehr.
Die Termine beim Kinderarzt und beim Orthopäden waren dir herzlich egal, die Schluckimpfung hast du leider nicht gut vertragen, sodass ich mit dir nachts um halb 10 noch zur Apotheke spaziert bin (glücklicherweise hatte unsere Apo Nachtdienst) um das Rezept der Ärztin einzulösen. Ein homöopathisches Zapfele hat deine Unruhe (Hunger, Pipi, kalt, kuscheln, heiß, satt (sich alles durch den Kopf gehen lassen), alleine liegen – alles doof!) etwas genommen und uns allen eine Verschnaufpause verschafft. Da warst du wirklich hilflos und du tatest mir sehr leid.
Die lieben und nicht so lieben Kuschelattacken deiner Schwester nimmst du mit stoischer Ruhe hin, so wie es dir vollkommen egal ist, wenn sie vor Zorn oder Müdigkeit aus tiefstem Bauch brüllt. Du drehst höchstens den Kopf um zu sehen, was da passiert. Andererseits ist es auch Flora volllkommen gleich, wenn sie ihren Mittagsschlaf hält und du, vom Hunger geplagt, schreist. Lustigerweise behauptest du dann immer, dass du niemals nichts zu essen bekommst, ich dich kläglichst verhungern lasse. Oje, armes Zwergpiratchen. Dabei siehst du gar nicht so aus, du knuffiges Bebi.
Schön, dass du da bist. So, als ob du niemals woanders gewesen wärst. Ich hab dich lieb.