{Laurin} 19 Monate

2016_02_22_Laurin19Monateca. 83 cm, 11 kg, Kleidergröße 86, Schuhgröße 23, 16 Zähne

Laurin, du bist ein Sonnenscheinkind. Unverwüstbar gut gelaunt, mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen und einem „hallo“ oder „pitti“ (pfiati) saust du auf dem Roller durch die Wohnung, indem du dich ganz nach vorne über den Lenker beugst, während deine Füßchen unter deinem Sitz in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit Tempo erzeugen. Elegant fährst du die Kurven aus und manchmal bleibst du nur eine Haaresbreite vor der Glasvitrine, der Balkontür oder ähnlichen lästigen Begrenzungen stehen. Ich habe dich erst am Wochenende dabei beobachtet, dass du das Bremsen entdeckt hast und es macht dir mörderischen Spaß, auf einen bestimmten Punkt hin zu fahren bzw. stehen zu bleiben.

Ganz alleine zu fahren macht jedoch nicht sehr viel Spaß, deshalb hast du manchmal eine Sozia (umgekehrt taugt dir das aber gar nicht), die gemütlich ihre Beine hebt und den kleinen Bruder schon mal schuften lässt. Zu zweit habt ihr sooo viel Schwung, dass ich manchmal um eure Köpfe und diverse Ecken in der Wohnung fürchte. Ihr seid vielleicht ein dynamisches Duo!

Seit gut einem Monat haben wir den Bügel bei deinem Hochstuhl entfernt und bis auf einen Unfall hast du die Umstellung ganz perfekt gemeistert. Das Auf- und Absteigen macht dir Freude, vor allem, weil du deinen „sdul“ jetzt überall selbst hinschieben und dann besteigen kannst. Hauptsächlich willst du allerdings AUF den Tisch (dann wenigstens liegend) und zu den Lichtschaltern. Die „gagdo“-Sammlung auf Papa’s Regal lässt sich so auch ganz leicht plündern. Manchmal willst du mir aber einfach beim Kochen „susaun“, einen „wöfew“ (Löffel) und eine „süssöl“ (Schüssel) holen und mitgschaftln.

Eine große Unterstützung beim Gschaftln ist die Entdeckung der Sprache und das geht so rasant, dass ich es gar nicht schaffe, alle neuen Wörter aufzuschreiben. Mittlerweile sind wir bei den Zweiwortsätzen angekommen (gogug abn – Joghurt haben; dust, ginken (Durst, darf ich bitte was zum trinken haben); mama kimm – wenn wir Flora abholen; suhe azihn – Schuhe anziehen …. die Liste ist endlos). Du übst fleißig das Benennen aller Dinge, allen voran der Nase, die hat es dir echt angetan. In vielen Dingen bin ich allerdings noch deine persönliche Dolmetscherin, außer Flora ist gerade da, dann übernimmt sie das. Sie hat nämlich auch bei den noch so fantasievollsten Kreationen einen Riecher dafür, was du gerade meintest. Außerdem singst du – hoppeeita und hebbi tutu (in der Kinderkrippe wurde wohl Geburtstag gefeiert). Und du drehst dich, bis dir schwindlig wird.

Ja, ihr habt richtig gelesen, Laurin ist jetzt auch ein Kinderkrippenkind. Er ist bei den Winzingern, in der Gruppe der Grashüpfer bei Claudia und Petra. Wir sind noch in der Eingewöhnung, ab März (und der fängt ja ganz bald an) regelmäßig, 2x pro Woche. Die ersten Schnupperbesuche zeigten aber schon: nach 10 Minuten ist Mama so was von uninteressant und kann heimgehen, denn es gibt so viel zu entdecken und vor allem eine ganze Kiste voller Autos und Traktoren! Dass ich mit gemischten Gefühlen heim gegangen bin, hat den Grashüpferlaurin so gar nicht interessiert *zwinker*

Du kleiner Sonnenschein. Du bist in vielen Dingen so sehr das Gegenteil von deiner Schwester. Gut gelaunt schon beim Aufstehen, immer für eine Jause zu haben (Essen ist so überhaupt kein Problem), gar nicht schüchtern, immer freundlich, auch zu dir Fremden, tierlieb (die armen Tiere, die flüchten freiwillig), kuschelbedürftig, keine Spur von Trödelei, Ordnungsliebend (gewisse Dinge müssen einfach sein, da fährt der Zug drüber), ein Badewannenliebhaber, ein „richtiger“ Bua (Auto, gagdo, fugzeug, „ao feuer laut“ (die Feuerwehr ist laut), Zug, gagdo, GAGDO!), du gehst gerne selber – und das alles fällt mir „nur“ spontan ein…

Und doch seid ihr so gleich und wie haltet zusammen wie Pech und Schwefel. Wehe, ich schimpfe mit Flora, dann musst du zu ihr, ihr teil euch einen Stuhl beim Jausnen, ihr sitzt beide vor der Stiftekiste und „malt“, ihr spielt unsere Haustiere und seid Katze und Kater (leider müssen die beiden immer unter dem gelben Stuhl liegen?), ihr sitzt in der Kuscheltierkiste oder versteckt euch unterm Gitterbett, ihr baut Legetürme, da wird mir ganz schwindlig, du teilst ohne mit der Wimper zu zucken deine Kekse, dein Brot mit deiner Schwester, ihr lauft wie die Wilden im Kreis um unseren runden Küchentisch – ihr habt euch lieb und versteht euch und ihr vermisst euch. Ja, ihr streitet auch und es wird nicht immer so harmonisch bleiben, aber noch ist’s ganz fein und wunderbar.

Natürlich hast du auch deine Trotzphasen, nur muss ich leider zugeben, dass diese in Floras Trotzphasen, die sie gerade wieder einmal durchlebt, etwas untergehen. Du behauptest dich trotzdem, und seit wir dir den Welpenbonus „aberkannt“ haben, darfst auch du lernen, dich an ein paar wenige Regeln zu halten.

So, jetzt gehe ich aber ins Bett. Deine nächtliche Unruhe war tatsächlich „nur“ ein Bärenhunger, denn seit dem Fläschchen gab es keine Beschwerden mehr von dir. Schlaf gut und träum weiter süß, mein kleiner Laurin. Vom Spazierengehen im Snee gestern und von großen „gagdo“ in allen Farben, die du dir vorstellen kannst. Und von vielen Kuscheleinheiten mit deiner Familie, die dich so sehr lieb hat.

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