Die letzte Karenzwoche vom Karenz-Papi haben wir noch ordentlich genützt und sind für ein paar Tage ans Meer gefahren. Ziel war auch heuer wieder die obere Adria, Caorle, um ganz genau zu sein.
Die An- und Abreise schreckte uns zwar ein wenig, denn unser treues Autolein verfügt nicht über eine funktionierende Klimaanlage. Doch der Karenzpapi hat sich eine sehr schöne und kühle Reiseroute (daheim-Toblach-Cortina-Longarone-und über die Autobahn bis nach Caorle) überlegt und der Plan ging auch gut auf.
Wir hatten trotz recht kurzfristiger Entscheidung zum Italienurlaub unglaubliches Glück mit unserem Hotel, das bisher sicher das kinderfreundlichste unserer Urlaube mit Nachwuchs war. Zwei geräumige Familienzimmer, Innenhofterrasse und eine sehr nette, aufmerksame Hotel-Chefin, die Laurin am allerallerliebsten jedes Mal in die Wange geknufft und ihn geknuddelt hätte, wäre da nicht der Rezeptionsbudel zwischen ihnen gestanden. So haben wir auch schneller als wir nach dem Sonnenschirm hätten fragen können einen Strandplatz direkt in erster Reihe fußfrei zum Meer bekommen.
Für die größeren Kinder (ab ca. 3 Jahren) gab es Unterhaltung am Strand und abends im Hotel und so kam es, dass Flora zum größten kleinen Fan von Ilaria, der Chef-Animatrice, wurde. Ilaria spricht glücklicherweise auch noch sehr gut Deutsch und so stand einer dicken Urlaubsliebe zwischen den beiden Mädchen nix im Wege. Höchstens in Form von uns Eltern, die hin und wieder auf Flora’s Anwesenheit bestanden.
Der Strand war natürlich sehr gut gefüllt, wie man es von den klassischen Badeorten an der Adria kennt. Das war uns aber ziemlich wurscht, denn Muscheln und Sand gab es wirklich in mehr als ausreichenden Mengen für alle.
Während Flora sich im Laufe der Woche mit dem Meer immer mehr anfreundete und sogar erste Schwimmversuche mit Papa startete, blieb Laurin dem Wasser (kalt, salzig, Wellen) lieber fern. Natürlich sind wir trotzdem in die Wellen gehüpft und haben das eine oder andere Bad genommen, aber ihm hat die Sache mit dem Loch graben, Wasserkübel darin ausleeren, gatschen, Türme bauen und alles wieder in den Ursprungszustand zu versetzen, besser gefallen. Freches Davonlaufen von unserem Schattenplatz hat sich spätestens zu Beginn der heißen Mittagshitze mit glühend heißen Sohlen gerächt, aber wofür hat man denn eine Mama (soll sie sich doch die Sohlen verbrennen!). 😉
Die Mittagsschläfchen wurden von uns allen ausgiebig zelebriert, beim Abendessen musste über die Tische hinweg mit anderen, größeren Mädchen geflirtet werden (gell, Laurin) und abends wurde etwas gebummelt, zumindest so lange, bis Flora es kaum mehr aushielt, ohne ihre neue Strand-Freundin. Während Flora anschließend beim Abendprogramm, das hauptsächlich aus Kinderdiskomusik und viel Getanze bestand, mitmachte, nutzte Laurin die Gelegenheit, alle fahrbaren Untersätze der Reihe nach auszutesten und quer durch den geräumigen Innenhof des Hotels zu flitzen.
Wir haben täglich ein Urlaubs-Gelato genossen; nach den ersten zwei Tagen hat sich eine deutliche Vorliebe der Eissorten bei den Kindern gezeigt. Während Flora sich eher bei Fragola wohl fühlt (notfalls auch bei Vaniglia), ist Laurin vollkommen bei Cioccolato zuhause. Ich bin immer noch am Grübeln, wie ich die vielen Schokoladeflecken am besten aus allen seinen T-shirts und Hosen (und manchen von meinen Kleidern) rausgewaschen bekomme.
Ja, es war ein sehr feiner Urlaub. Caorle ist wirklich ein nettes Städtchen, das ich gerne wieder besuchen würde, vielleicht nächstes Jahr? Vorher müssen wir erst den Sand aus allen Kleidern waschen, die Muscheln sortieren, die Strandspielsachen verstauen, Fotos anschauen und noch eine Weile vom Urlaub träumen.