1 Monat zur viert

2014_08_22_Geschwister
aus Sicht der Großen Schwester

Das Bebi ist toll, ich würde gerne viel mehr helfen, Mama lässt mich nicht immer. Wenigstens darf ich den Laurin manchmal halten, das ist volle super. Ich will ihm auch das Fläschchen geben und ihn anziehen, das kann ich alles noch nicht. Aber beim Baden darf ich helfen, das mag ich und er auch, den Lulli stecke ich ihm in den Mund (egal, ob er ihn braucht oder nicht), ich streichle seine Hände/Füße/Kopf – manchmal muss ich alles ganz toll festhalten und Mama schimpft gleich wieder, ich gebe ihm Bussis (immer zwei: ein „liebhab“ und ein „gutenachtbussi“) und manchmal, ja manchmal, muss ich garstig zu ihm sein (ihn hauen oder zwicken), weil er die Mama viel öfter hat, als ich. Der Papa, der hat in den letzten Wochen total viel mit mir gemacht, das war schon super. In der Nacht komm ich meistens auf einen Besuch ins Schlafzimmer, da will ich in der Mitte kuscheln (das ist immerhin MEIN Platz), leider muss ich dann recht schnell wieder zurück in mein Bett. Dafür nehme ich meistens die Mama mit, auch wenn sie dann zum Bebi muss, wenn es schreit. Abends verhandle ich immer, dass mich nur die Mama ins Bett bringt, das klappt aber nicht immer so gut. Trotzdem gebe ich nicht auf und versuche jeden Tag mein Glück.

aus Sicht vom Kleinen Bruder

Seit einem Monat ist alles anders. Bisher war es fein kuschelig warm, „Hunger, Pipi, kalt“ kannte ich nicht, die Stimmen waren etwas gedämpfter und ich wurde viel geschaukelt. Und jetzt: der Hunger ist ein Hund, das mit dem Trinken an der Milchbar, da üb‘ ich noch fleißig, ich bin aber auch gerne ein Flaschenkind, nach dem Essen muss ich rülpsen und pupsen (aber so richtig, damit die frische Windel nicht so leer ist), ich habe Bauchweh, kann den Kopf zwar ein bisschen halten, aber die Schwerkraft ist echt gemein, aus- und anziehen ist echt doof, dafür ist Baden super (kein Wunder, ich bin ja auch einfach so ins Wasser geplumpst), die Stimmen sind sehr laut, aber das ist mir egal, es geht da meistens eh nicht um mich, und ich werde seeeehr viel gekuschelt. Das ist toll. Ich bekomme viele Bussis, werde geschaukelt und in kuschelige Decken eingewickelt – das mag ich. Hier bleib ich.

aus Sicht der Eltern

Flora, die uns bisher klein vorkam, ist plötzlich riesig; Laurin ist so winzig, er zappelt ganz furchtbar beim Wickeln, im Gegensatz zu Flora, wenn sie grad eine Windel braucht. Das Stillen ging bei Flora leichter (ich kann mich auch täuschen), dafür sind wir schon ein eingespieltes Team, was die Fläschchenzubereitung für unseren Zwergpiraten angeht. Der Papa torkelt schlaftrunken zum Kochen und ist ein paar Minuten später wieder zurück, wenn man ihn morgens danach fragt, kann er sich allerdings an nichts mehr erinnern. Kuscheln zu viert im „französischen“ Bett ist sehr eng, deshalb wandern meistens 2 von vieren aus; Auf Termin wo zu sein bedeutet plötzlich wieder viel mehr Vorlaufzeit (mind. 1 Stunde), aber das wird schon wieder, der Kinderwagen braucht unglaublich viel Platz im Kofferraum und wir werden nie wieder verreisen, denn wir haben keinen Platz für die Reisetasche. So viele Laufereien für die Bürokratie, war das bei Flora auch schon so? So viel zu bedenken und zu beachten, bloß nix vergessen, wo ist die Liste, auf der ich mir zum 10.Mal alles notiert habe…? Wir schlafen verhältnismäßig gut, wenn Flora mit nur einem von uns unterwegs ist, ist sie superbrav, im Gegensatz zu den Stunden, in denen wir alle daheim sind, da kann sie nämlich auch sehr – sagen wir mal – „unbrav“ sein. Wir versuchen ins Familienleben zu viert zu kommen und es wird langsam. 🙂

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