Der Wohnzimmermarathon

Seit Wochen, wenn nicht Monaten, sind wir nun schon im Training. Bald haben wir es geschafft und sind bereit zum: Wohnzimmermarathon in der Kategorie gemischtes Doppel Vater-Tochter Einschlafhoppi-Hopp.

Unser Trainingsprogramm:
Start fast täglich um fünf Uhr Früh. Dann ist es am ruhigsten und die Mami kann noch ein paar Mützen Schlaf bekommen um zum Traingsende gegen sieben fit zu sein.

Als Erstes werden vorhandene Marathonblocker im Zimmerbereich entfernt, die beim gestrigen Abendprogramm dorthin geschoben wurden: Floras knietschgrüne Wippe, Floras Tragewanne, Papas Tasche, Mamas Tasche. Alle Stühle schnell auf die korrekten Positionen verschoben und schon kann die Aufwärmrunde beginnen.

Langsam geht es los. Zu Beginn heißt es sich nicht von den Überbleibseln des Vorabends ablenken zu lassen: Die halbvolle Chipsschüssel am Wohnzimmertisch, der noch offene Ikeakatalog am Küchentisch, die angebrochene Schokoladenpackung in der Küche. Alles Bremser, die auf jeden Fall vermieden werden müssen. Hier ist die volle mentale Stärke des Papas gefragt. Flora wackelt indessen noch ein wenig auf Papas Arm hin- und her. Die ideale Position ist noch nicht gefunden. Dann folgt der Start.

In einer schnellen Küchenblockkehre beschleunigt der Papi hoppend ums Eck. Floras Augen sind noch höchst aufmerksam. Nach der zweiten Küchenblock-Esstisch-Schikane ist Floras Blick bereits fixiert und auf Halbmaststellung. Die optimale Einschlafposition ist bereits eingenommen, Papas Arm wiegt mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks auf und ab. Selbst das aufgeweckteste Kind hätte in dieser Situation keine Chance mehr dem bunten Traumland zu entkommen.

Nach der Wohzimmertischkehre ist es soweit: Floras Augen klappen mit lautem Getöse zu. Der Schnuller wackelt noch rythmisch nach. Der Papa grinst zufrieden und beschleunigt Richtung Küchentrakt.

Nach einigen Runden ist es soweit. Im Schnullertremolo ist Ruhe eingekehrt und der Papi kann zum ersten Boxenstop einkehren. Die Nespressomaschine wird mit eingespielter Routine einhändig bedient. Mit zwei Händen wäre man unmerklich schneller aber kaum sicherer. Das Radio wird ganz leise eingeschalten und der Klapprechner zum Nachrichtenlesen aktiviert.

Doch Plötzlich: Floras rechter Arm fängt an zu zucken. Kurze Zeit später klappt das linke Auge ein wenig auf. Der Papa reagiert schnell und absolut richtig. Er beschleunigt erneut rasch und zielsicher Richtung Wohnzimmer um ein verfrühtes Verlassen der Traumlandes zu verhindern. Das Sandmännchen schlägt mit voller Wucht zurück. Nur wenige Schritte später ist Flora erneut im Traumland unterwegs, der Papa zurück bei seinem Kaffee.

Nach etwa eineinhalb Stunden Hoppimarathon ist es soweit und Papa bereitet das kleine Fräulein langsam auf den zu erwartenden Morgenmilchsnack bei Mamis beliebter Couch-in-bar vor. Eine kurze Nachbesprechung des Morgentrainings folgt. Gegenseitiges Anlächeln und Nasenstupsen bestätigt den Trainingserfolg. Morgen gehts weiter, denn schon im Jänner beginnt in Innsbruck die Jugendolympiade. Mal sehen ob der Morgenhoppi-Hop im gemischten Doppel aller Altersklassen dann schon olympisch ist. Wenn ja, haben wir mehr als nur gute Chancen.

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